OBD- und andere Tuningmöglichkeiten für Hacker

In fast jedem Auto befindet sich die sogenannte OBD-Schnittstelle, die zahlreiche Daten auf den PC oder auf das Smartphone bringt. Einerseits geht es um das Auslesen von Fehlercodes, andererseits mitunter auch um das Chiptuning. Denn die Schnittstelle verspricht zahlreiche Tuningmöglichkeiten, sodass das Fahrzeug noch stärker wird.

Auch Autos kann man hacken

Was machen TÜV und Werkstatt zu Beginn eines Autochecks? Sie greifen zum Prüfgerät und verschaffen sich einen Überblick, wie es dem Motor und den diversen Sicherheitseinrichtungen – wie etwa dem Steuergerät im Fahrzeug – geht. Zudem gibt es auch

Informationen über Umwelt- und Abgaseigenschaften. Des Weiteren kann der Mechaniker auch den Fehlerspeicher des Autos auslesen. Schlussendlich muss nicht jedes Problem permanent auftreten – zudem gibt es immer wieder den klassischen Vorführeffekt, sodass der Wagen bestimmt nicht dann das Problem aufzeigt, wenn man sich in der Werkstatt bei einem Mechaniker befindet.

Hat man Zugang zum Netzwerk am Steuergerät des Wagens, so besteht aber auch die Möglichkeit, dass man jede Funktion steuern kann. Man öffnet Türen, startet den Motor oder verriegelt die Fenster. Funktionen, die vor allem Hacker ansprechen, weil man hier mit dem Computer auf vier Reifen ein neues Druckmittel gefunden hat. Denn Automobilhersteller wissen, dass sie noch mehr an den sicherheitstechnischen Elementen arbeiten müssen. Zu den bekanntesten Hackern gehören Chris Valasek und Charlie Miller, die einen Jeep Cherokee während der Fahrt gehackt haben, sodass dieser stehenbleiben musste. Zudem haben die beiden Hacker auch bewiesen, dass der Wagen auch vom Rücksitz aus gesteuert werden kann, sofern man am Laptop die passende Software installiert hat. Dass es natürlich auch Hacker gibt, die ihre Fahrzeuge aufmotzen, ist kein Geheimnis. So gibt es in München auch das erste Unternehmen namens „Carly“, das derartige Dienste anbietet. Heute dreht sich nicht mehr alles um Spoiler, ein tiefergelegtes Fahrgestell oder um Breitreifen – vielmehr gibt es heute die „digitale Verschönerung“.

Mehr Leistung für wenig Geld

Den Ursprung hat die Hacker-Szene im Chiptuning. Schlussendlich wurde mit Einsatz der Katalysatoren auch das elektronische Motorsteuergerät erforderlich, sodass in weiterer Folge das Benzin-Luft-Gemisch konstant gehalten werden konnte. Damals waren die Steuergeräte noch recht simpel, lasen aber ebenfalls Sensoren für Wasser- und Lufttemperaturen und auch die Gaspedalstellung aus. Informationen, die dazu führten, dass man die eingespritzte Kraftstoffmenge steuern konnte.

Noch heute ist die Lust am Chiptuning vorhanden – auch die Experten vom ADAC wissen, dass sich immer mehr Menschen für mehr Leistung interessieren, die für relativ wenig Geld erzielt werden kann. Zudem geht das „Aufmotzen“ des Wagens recht schnell und auch unkompliziert. Musste man vor Jahren noch die Chips von der Platine löten, so gibt es heute eben die OBD-Schnittstelle, über die der Wagen eine Spur besser wird. Mit Dongles geht die Sache besonders einfach – diese werden auf die Schnittstelle gesteckt, sodass dem Motorsteuergerät falsche Parameter, so beispielsweise eine sehr geringe Lufttemperatur, vorgegeben werden. Die Folge? Es kommt zu einer höheren Kraftstoffzufuhr.

 Spielereien am Auto sind nicht ungefährlich!

Natürlich sind derartige „Arbeiten“ nicht ganz ungefährlich. Wer sich für das klassische Chiptuning entscheidet, der riskiert, dass der Motor schon recht früh kaputt wird, nachdem man die Mehrleistung ausgeschöpft hat. Das passiert etwa durch einen höheren Ladedruck. Wer zudem noch günstige Produkte erwirbt, der spart oft an der Qualität, sodass mitunter das Steuergerät zu einem nicht mehr brauchbaren Ziegelstein wird. Das heißt, das Steuergerät wurde „gebrickt“. Das Ergebnis? Es muss ausgetauscht werden.

 

 

 

Bilder:

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